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Euregio Bayerischer Wald/Böhmerwald vermittelt erfolgversprechende Kontakte
IGZ will mit Regionalagentur Sumava enger zusammenarbeiten Bayerische Erfahrung soll tschechischen Existenzgründern und Betrieben helfen

PNP vom Mittwoch, 18. November 1998 - Lokalteil Waldkirchen

Euregio Bayerischer Wald/Böhmerwald vermittelt erfolgversprechende Kontakte

IGZ will mit Regionalagentur
Sumava enger zusammenarbeiten
Bayerische Erfahrung soll tschechischen Existenzgründern und Betrieben helfen

Von Norbert Peter

Waldkirchen/Volary. Eine enge Zusammenarbeit hat das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) Waldkirchen mit Vertretern der Regionalagentur Sumava in Tschechien vereinbart. Den Kontakt knüpfte Dr. Gerhard Pross, Geschäftsführer der Euregio Bayerischer Wald/Böhmerwald.

Die Regionalagentur Sumava hat in Susice, Prachatice und Krummau Geschäftsstellen, die laufend um Büros erweitert werden. Wir Lubos Krejza erklärte, gibt es in diesem Bereich mehrere Fonds, ausgestattet mit EU- Geldern. Wirtschaft, Verkehr, Tourismus, sind einige dieser Fonds.
Ein Steuerkomitee vergibt die Gelder für Projekte, die wiederum von der Regionalagentur Sumava aufbereitet werden. Und hier will IGZ-Geschäftsführer Otto Huml in Zusammenarbeit mir Regierungsrat Christoph Abreß und Richard Schreiber von der Abteilung Wirtschaftsförderung beim Landratsamt Freyung-Grafenau ansetzen.
Es soll keine Konkurrenz gegen bayerische Betriebe aufgebaut werden, im Gegenteil: Tschechische Existenzgründer und Betriebe sollen mit dem Know-how der bayerischen Technologie ausgestattet werden. Die Regionalagentur sammelt die Wünsche von tschechischen Betrieben, die mit bayerischen Firmen in Geschäftskontakt treten wollen. Das IGZ in Waldkirchen sucht für sie Partner. Es wurde auch vereinbart, daß ein Vertreter der Regionalagentur Sumava die Kontakte im IGZ Waldkirchen erläutert.
Nach Mitteilung von Lubos Krejza werden kleine Projekte durch den Fonds mit 80 Prozent gefördert, größere mit 75 Prozent. Der Rest könnte, so Dr. Pross, eventuell durch die bayerische Seite mit Förderprogrammen co-finanziert werden. Dafür seien aber noch weitere Gespräche erforderlich.
Da man schon in Volary war, wurde die Firma "Molda" besichtigt, ein tschechisches Unternehmen, das jedoch zu 100 Prozent der Bilderleistenfabrik Spagl in Kalteneck gehört. Eine solche Verzahnung schreibt das tschechische Gesetz vor.
Geschäftsführer Martin Moosbauer aus Tittling erklärte, im Jahre 1992 wurde im ehemaligen staatlichen Bauhof nach Umbaumaßnahmen mit der Produktion begonnen. Nach einigen Jahren konnte der Gebäudekomplex aufgekauft und durch Anbaumaßnahmen vergrößert werden.
Der Grund war, so Moosbauer, daß man vor allem in Bereich der antiken Bilderrahmen bei einer Produktion im Stammhaus in Kalteneck durch die hohen Lohn- und Lohnnebenkosten nicht mehr konkurrenzfähig war. Mit der vorwiegend in Handarbeit mit Gold und Silber und weiteren Materialien veredelten Rahmen konnte Spagl durch die niedrigeren Produktionskosten in Volary diesen Zweig sichern.
Und nicht nur das, der Mitarbeiterstab, vor allem Frauen, wurde von neun auf 29 erhöht. Eine Expansion ist vorprogrammiert, und man will auf dem tschechischen Markt auch beim Verkauf der Bilderleisten mehr Fuß fassen.
Durchschnittlich 8000 Kronen verdient eine Mitarbeiterin im Monat, eine Fachkraft 15 000 Kronen. Dieser Verdienst liegt über den Durchschnitt. 42,5 Stunden werden wöchentlich bezahlt, dazu noch eine Anwesenheitsprämie. Denn: Nach dem tschechischen Gesetz hätten Mütter bei Krankheit eines Kindes das Recht, der Arbeit fernzubleiben.
Insgesamt gesehen kommt eine Produktion in Tschechien - trotz Transportes von Kalteneck nach Volary und zurück und des Zolles - etwa ein Drittel billiger als in Deutschland.






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