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Grenzüberschreitende Kooperation
Telearbeit: Landkreis Freyung-Grafenau und Oberes Mühlviertel gehen Hand in Hand Informations- und Kommunikationstechnologien sollen beide Regionen stärken - Neue Tele-Arbeitsplätze

PNP vom Montag, 1. März 1999 - Lokalteil Waldkirchen

Grenzüberschreitende Kooperation

Telearbeit: Landkreis Freyung-Grafenau
und Oberes Mühlviertel gehen Hand in Hand
Informations- und Kommunikationstechnologien sollen beide Regionen stärken - Neue Tele-Arbeitsplätze

Von Norbert Peter

Waldkirchen/ Kollerschlag. Der Landkreis Freyung-Grafenau und das Obere Mühlviertel wagen einen bedeutenden Schritt in die europäische Zukunft: Mit einem Kooperationsvertrag wurde die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Telearbeit vereinbart. Landrat Alfons Urban und Obmann Ignaz Märzinger besiegelten bei einem Festakt mit ihren Unterschriften den Vertrag.

Der Text des "kleinen Staatsvertrages" zwischen dem Landkreis Freyung-Grafenau - einschließlich des Innovations- und Gründerzentrums (IGZ) Waldkirchen - und dem Verein "Telearbeit Oberes Mühlviertel- Kollerschlag TOM.K" lautet: "Die Kooperationspartner haben im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG II jeweils ein Projekt zur nachhaltigen Regionalentwicklung durch den Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien eingereicht. Beide Projekte haben die gemeinsame Laufzeit von zwei Jahren - von 1999 bis 2000 - und grenzüberschreitende Maßnahmen als wesentlichen Bestandteil".
Die Vereinbarung ~~~t die enge Zusammenarbeit im Rahmen der INTERREG II-Projekte fest. Die wesentlichen Punkte der Zusammenarbeit sind: ein reger Informations- und Wissens-Austausch bei regelmäßigen Treffen und Veranstaltungen; die gegenseitige Unterstützung bei Informationskampagnen, Seminaren und Bildungsinitiativen; die Koordination von Veranstaltungen, Kampagnen und der Medienarbeit; das gemeinsame Durchführen mindestens einer Großveranstaltung, wie etwa der geplante "Tag der Telearbeit"; sowie die gegenseitige Unterstützung mit Hard- und Software. Dadurch können doppelte Investitionen vermieden werden.
Die Kooperation habe zum Ziel, Synergien beider Projekte zu nutzen. "Dadurch sollen nicht nur Kosten gespart werden, sondern vor allem eine wesentlich größere, nachhaltige Wirkung der jeweiligen Arbeit erzielt werden", heißt es in dem Vertrag.
Die weiteren Details der Kooperation werden bei den Treffen der Projektleiter und Betreuer festge~~~t, die mindestens alle zwei Monate stattfinden sollen. Darüber hinaus verpflichten sich die Projektträger, ihren Informationsstand in sogenannten Koordinationssitzungen abzugleichen, die einmal im Halbjahr stattfinden werden.
TOM.K-Vereinsobmann Ignaz Märzinger unterstrich die Bedeutung der Telearbeit: "In 20 Jahren wird jeder Arbeitsplatz von der Telematik abhängen." Das biete die Chance, daß auch Arbeitsplätze auf das Land verlagert werden könnten. Vor diesem Hintergrund wurde 1997 das Pilotprojekt "Telearbeit Oberes Mühlviertel - Kollerschlag" gestartet und im Januar 1999 der Verein als Plattform für alle Tele-Interessen gegründet. Projektleiter Wolfgang Hoffmann erklärte, angestrebt werde eine nachhaltige Regionalentwicklung und vor allem eine Kommunikation zwischen den Menschen.
Für die "Bayern" erläuterte IGZ-Geschäftsführer Otto Huml das "Gegenstück" in Waldkirchen. 1998 wurde das Innovations- und Gründerzentrum Waldkirchen eröffnet, das mit 15 Betrieben und 35 Arbeitsplätzen voll be~~~t ist. "Schwerpunkt ist der Dienstleistungsbereich, der vor allem durch das Tochterunternehmen des Informations- und Technologiezentrums (ITZ) im gleichen Haus unterstützt wird."
Regierungsrat Christoph Abreß, der anläßlich einer Euregio-Tagung in Österreich die Bande knüpfte, sah die Parallele in beiden Projekten. Angestrebt werde, hüben und drüben bestehende Standortnachteile durch die Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien abzubauen und dabei neue Dauerarbeitsplätze zu schaffen. "Ziel des INTERREG- Projektes ist unter anderem der Start einer Bildungsoffensive, die Schaffung der notwenigen Infrastruktur und weiterer Telearbeitsplätze, die Errichtung eines Dienstleistungscenters mit Call- Center, die Reduzierung des Kaufkraftabflusses durch den Aufbau eines regionalen Internet-Shops sowie die Einrichtung eines kommunalen Behördennetzes. Diese Ziele lassen sich nur mit gemeinsamen, grenzüberschreitenden Maßnahmen erreichen", betonte Abreß.
Landrat Alfons Urban bezeichnete das IGZ als Aushängeschild des Landkreises. Geschäftsführer Otto Huml verstehe es bestens, "junge Leute mit Ideen auf die Sprünge in die Selbständigkeit zu helfen". Urban wünschte der Vereinbarung viel Erfolg und "ois guate".
Auf österreichischer Seite freute sich Landeshauptmannstellvertreter Dr. Christoph Leitl über den Abschluß des Kooperationsvertrages. Leitl sagte: "Die Zusammenarbeit zwischen dem Mühlviertel und dem Landkreis Freyung-Grafenau ist eindrucksvoll, da Arbeit auf das Land in einer neuen wirtschaftlichen und menschlichen Dimension gebracht werden soll." Auch Rohrbachs Bezirkshauptfrau Dr. Wilbirg Mitterlehner unterstrich die Wichtigkeit des Vertrages - vor allem im Hinblick auf das geplante Technologie- und Gründerzentrum im Bezirk Rohrbach.
Für Kollerschlags Bürgermeister Franz Saxinger kommt die Vereinbarung einer "Hochzeit" gleich. Nun würden die "Eheleute" auf die bereits beantragte "Mitgift" seitens der EU durch das INTERREG II-Programm warten.






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