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IGZ als Leuchtturm der überregional wahrgenommen wird
Mangelt es Landkreis an Gemeinschaftsgefühl?

PNP vom Freitag, 7. Dezember 2001 - Lokalteil Waldkirchen

IGZ als Leuchtturm der überregional wahrgenommen wird

Mangelt es Landkreis an Gemeinschaftsgefühl?

Unternehmer kritisieren fehlenden Zusammenhalt der Gemeinden - Stabsstelle für Wirtschaftsförderung gefordert

Von Hans-Peter Hoeren

Waldkirchen. Eine zentrale Stabsstelle für Wirschaftsförderung im Landratsamt Freyung wollen die beiden Landratskandidaten Johann Blöchinger (CSU) und Alexander Muthmann (Freie Wähler) einrichten. Die Stelle soll ausschließlich Firmen und vor allem Jungunternehmer und Gründungswillige beraten und begleiten

Dies forderten die beiden Politiker bei zwei Diskussionsrunden mit Jungunternehmern im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) Waldkirchen. Die Jungunternehmer begrüßten diese Forderungen. "Im Landratsamt wird zu wenig für die Wirtschaftsförderung getan. Diesen Bereich muss man leistungsfähiger organisieren, indem man einen Ansprechpartner für die Unternehmer und die Gründungswilligen bereitstellt", sagte Christian Burger, Landschaftsplaner aus Waldkirchen.
Weitere Gesprächspunkte waren die Erfahrungen der jungen Existenzgründer nach ihrem Auszug aus dem IGZ, Fragen der regionalen Wirtschaftsförderung, Fördermöglichkeiten für junge Unternehmer und die Imagepf~~~e des Landkreises.
Josef Hällmayer, früher im IGZ ansässig und mittlerweile in Osterhofen tätig, kritisierte, dass er in seiner Waldkirchner Zeit keinen einzigen Auftrag von Stadt und Landkreis erhalten habe. "Wenn wir in Waldkirchen das Vertrauen von mehreren Kunden gehabt hätten, wären wir vielleicht dort geblieben", meinte Hällmayer. Andere Erfahrungen hat da Christian Burger gemacht. "Das gute Image des IGZ hat mir bei der Auftragsbeschaffung einige Türen geöffnet", versicherte er.
Ralf Binne, ebenfalls früher IGZ, wies auf das mangelnde Gemeinschaftsgefühl im Landkreis hin. "Viele Leute denken doch, ich geh' als Waldkirchner nicht in Freyung einkaufen und umgekehrt", stellte er fest. So sah es auch der Unternehmer Helmut Kloiber aus Freyung. "Die ältere Generation pf~~~t aktiv diese Eifersüchteleien unter den Gemeinden im Landkreis. Wir müssen damit aufhören, denn nur als Gesamtregion können wir uns verkaufen, zum Beispiel als Region Bayerischer Wald", kritisierte Kloiber. Der Landkreis solle zusammenarbeiten und die Konkurrenz in größeren Regionen sehen, wie zum Beispiel der Oberpfalz.
Eine gute Idee sei hierbei auch die Umbenennung des IGZ Waldkirchen in IGZ Freyung-Grafenau oder IGZ Bayerischer Wald, bemerkte Kloiber. Auch an der Imagepf~~~e der Region gibt es noch viel zu arbeiten. "Wir müssen auf jeder Stufe, sei es Unternehmen oder Landratsamt, zum Ausdruck bringen, wir sind wer", forderte Otto Huml, Geschäftsführer des IGZ. Das IGZ müsse versuchen ein "Leuchtturm" zu werden, der auch überregional wahrgenommen werde.
Um Fragen der EU-Osterweiterung und der Fördermöglichkeiten ging es in einer weiteren Gesprächsrunde im IGZ. Georg Macha von der Firma Archikon, seit zwei Monaten im IGZ ansässig, sieht in der EU-Osterweiterung große Chancen. "Nach einer gewissen Übergangszeit wird auch die deutsche Wirtschaft die größere Nachfrage durch eine dann gestärkte tschechische Wirtschaftskraft spüren". Auch Otto Huml sieht in den nächsten Jahren ,"Potential für deutsche Firmen in Tschechien".
Kaspar Sammer, der Geschäftsführer von Euregio wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass ab 2006 der Landkreis Freyung-Grafenau aus der großen Strukturförderung falle und dann im europäischen Wettbewerb bestehen müsse. Tschechien hingegen erhalte nach seinem Beitritt in die EU die Höchstförderung aus dem EU-Strukturfonds. "Es wird ein erhebliches Fördergefälle in unserer Region geben. Deswegen sind Kooperationen und Partnerschaften, zum Beispiel mit österreichischen und tschechischen Firmen sehr wichtig", sagte Sammer. Nur durch Kooperationen könne der Landkreis, Anschluss an international aufstrebende Regionen finden. "Die Wirtschaft im südböhmischen Raum wird neu formiert. Dort werden die Strukturen vorbereitet für Kooperationen", warnte Sammer.
Im kommenden Frühjahr wird das IGZ eine Unternehmerschule veranstalten. Hier sollen gründungswillige Unternehmer über die wesentlichen Fragen und Probleme bei einer Existenzgründung informiert werden.






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