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Fördergelder für Existenzgründer
Wo gibt's was: Fördergelder für Existenzgründer Finanz-Experten informieren bei der Unternehmer-Schule über Fördertöpfe und Strategien, um die Banken zu überzeugen

PASSAUER NEUE PRESSE vom Donnerstag, 9. Mai 2002

 

Waldkirchen
Wo gibt's was: Fördergelder für Existenzgründer
Finanz-Experten informieren bei der Unternehmer-Schule
über Fördertöpfe und Strategien, um die Banken zu überzeugen

Von

Sonja Detlefsen

Waldkirchen. Wo können sich Existenzgründer um Fördergelder bemühen? Was für Programme gibt es? Und wie muss man sich vorbereiten, um die Banken für eine Gründungsidee zu gewinnen? Antworten auf diese Fragen gab der vierte Teil der Unternehmer-Schule des Hans Lindner Instituts in Zusammenarbeit mit dem IGZ.

"Das wichtigste ist ein genau ausgearbeitetes Gründungskonzept", empfahl Adolf Roth, der Leiter der Abteilung Qualitätssicherung bei der Raiffeisenbank Am Goldenen Steig. Er verschaffte den Seminarteilnehmern einen Überblick über einige der am häufigsten angewendeten Förderprogramme für Existenzgründer. "Das Tätigkeitsfeld, die Marktsituation und die angestrebte Zielgruppe potentieller Kunden muss zuvor untersucht werden", riet er. "Neugründer legen häufig ihre voraussichtlichen Kosten zu niedrig an, oder haben zu wenig Eigenkapital", hat er als typischen Anfänger-Fehler festgestellt.

"Nur aufgrund eines lückenlosen Planes kann der Banker genau die Kombination von Förderprogrammen zusammenstellen, die für die Umsetzung nötig sind", meinte Roth. Denn die Fördermittel würden selten das Projekt insgesamt abdecken, sondern häufig nur eine Art der Investition, wie zum Beispiel die Baumaßnahme oder die Beschaffung von Betriebsmitteln. Deshalb müssten meist sowohl Bundes-, Landes- als auch Eigenmittel in Anspruch genommen werden.

Vorteile der Förderprogramme seien laut Roth, dass sie zinsgünstig sind und eine größere Flexibilität bei der Rückzahlung bieten. Im Gegensatz zu Hypothekenfinanzierungen seien bei diesen Darlehen jederzeit Sonderleistungen möglich. Weiterhin gebe es Haftungsfreistellungen, so dass die Bank ein geringeres Risiko zu tragen hat - und das bedeutet für die Gründer, dass sie leichter Geld geliehen bekommen.

Als Beispiele von Förderprogrammen nannte Roth zum einen das Eigenkapitalhilfe-Darlehen der Deutschen Ausgleichsbank (DtA). Der mögliche Höchstbetrag sei hier 500000 Euro und könne von gewerblichen und freiberuflichen Unternehmensgründern - mit Ausnahme von Landwirten - beantragt werden. Von der 20-jährigen Laufzeit sind zehn tilgungsfrei.

Zusätzlich könne mit dem Mittelstandskreditprogramm der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung "aufgefüllt" werden. Dieses Programm fördert Investitionen von 31250 Euro bis zu 1,1 Millionen Euro.

"Es scheint bei den Banken immer viel einfacher zu sein, große Beträge gewährt zu bekommen, als kleine", wandten die Seminarteilnehmer Elisabeth Kasberger und Arthur Bier ein. Deshalb empfahl Adolf Roth das "DtA- Startgeld", das für Existenzgründer mit einem Finanzierungsbedarf von maximal 50000 Euro gilt. Dieses Darlehen habe zwar einen höheren Zinssatz, aber dafür handle es sich um ein schnelles Verfahren und biete die Möglichkeit von 80 Prozent Haftungsfreistellung, erklärte Roth.

Auch Otto Huml, der Geschäftsführer des IGZ Waldkirchen, legte den Existenzgründern ans Herz, gerade die Kostenberechnung mit einem Steuerberater durchzugehen. Vielen sei die Beratung jedoch zu teuer. "Aber genau dieser Termin ist wichtig, sobald die konkreten Fragen herausgearbeitet sind", betonte Huml.

Welche Informationen der Investitions- und Businessplan beinhalten muss, wenn sich Jungunternehmer zu einem Gespräch mit der Bank aufmachen, erläuterte Hans Richter von der Sparkasse Freyung-Grafenau. Er erklärte, dass die Bank sowohl über familiäre und gesundheitliche Voraussetzungen, als auch über die wirtschaftlichen Möglichkeiten und fachlichen Qualifikationen genau Bescheid wissen will.

Auch das Arbeitsamt bietet verschiedene Förderungen an, zum Beispiel werden Leistungen an Arbeitgeber gezahlt, wenn sie Arbeitnehmer einstellen, die ein Jahr oder länger arbeitslos waren. Hierüber informierte Hans Haugeneder vom Arbeitsamt Waldkirchen.

Wer Existenzgründer im Landkreis berät und was für Förderungen es hier gibt, darüber gab Richard Schreiner vom Referat Wirtschaftsförderung im Landratsamt Auskunft. Er empfahl den Existenzgründern, das Landratsamt als erste Anlaufstelle zu nutzen, um grundlegende Informationen einzuholen und Hilfe bei der Antragstellung zu finden.

Das Abschluss-Seminar der Unternehmer-Schule findet am kommenden Dienstag, 14. Mai, von 18.30 bis 21 Uhr im Bürgerhaus Waldkirchen statt. Das Thema: "Jetzt geht's los - Rechtsform, Steuern, Buchführung, Versicherung und Formalitäten".






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